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In der Arbeit mit gestressten und Burnout gefährdeten Menschen geht es immer auch darum, Ressourcen zu entdecken, aus denen die eigenen Batterien wieder aufgeladen werden können. Eine verhältnismäßig einfach zu nutzende und jederzeit zur Verfügung stehende Kraftquelle ist die Natur. Mich selbst zieht es immer wieder in die Natur. Ein bisschen Bewegung im Grünen, ein Park- oder Waldspaziergang- und ich fühle mich geerdet, entspannt und erholt. Außerdem kommen mir unterwegs oft gute Ideen. Ich kenne viele Menschen, denen es ähnlich geht. Forschungen der Naturpsychologie unterstreichen, dass „grüne Räume“ uns körperlich, seelisch und kognitiv stärken. Und sie zeigen auch, wieso.

„Waldbaden“

Die medizinische Universität Wien und die Universität für Bodenkultur zum Beispiel haben eine Studie zur „Gesundheitswirkung von Waldlandschaften“ gemacht. Waldluft enthält 90 Prozent weniger Staubteilchen als Stadtluft und stattdessen Stoffe, die sich positiv auf unsere Gesundheit auswirken. Denn Bäume kommunizieren untereinander mit Botenstoffen in Form von Duftstoffen – sogenannte Terpene – , die anscheinend auch mit unserem Immunsystem kommunizieren und unsere Immunabwehr steigern. Bereits ein Tag im Wald lässt die Anzahl der Killerzellen im Blut um ca. 40% ansteigen und steigert deren Aktivität um 50%. Killerzellen sind ein Teil der unspezifischen Immunabwehr. Sie erkennen veränderte Zellen, zum Beispiel von Erregern, Bakterien oder Viren befallene Zellen oder Krebszellen und führen deren Tod herbei. Der Immunabwehr steigernde Effekt hält rund 7 Tage an.

Aber schon allein der Anblick von Bäumen wirkt messbar positiv. Patienten, die nach einer OP aus dem Krankenhausfenster ins Grüne schauten, wurden schneller gesund als die, die nur auf eine Hausmauer sahen. Die Patienten mit Baumblick benötigten auch weniger Schmerzmittel. Studien mit Vergleichsgruppen zeigten, dass die, die mindestens 30 Minuten pro Woche (!) im Park spazieren gingen, deutlich bessere Herz-Kreislauf-Werte hatten und weniger anfällig für Depression und Ängste waren als die anderen. Ein kurzer Spaziergang in der Mittagspause durch einen nahegelegenen Park oder eine Straße mit Bäumen genügt also, um runterzukommen und die eigene Regeneration zu fördern.

Wandern als Rezept

Viel Bewegung sorgt für viele neue Nervenzellen im Hippocampus, einem Schaltzentrum unseres Gehirns, das u.a. für Lernen und Gedächtnis zuständig ist. Beim Wandern wird das Gehirn vor allem auf abwechslungsreichen Pfaden gefordert und gefördert. Denn indem man sich auf die Herausforderung von Weg und Terrain einlässt, geht man im Hier und Jetzt auf. Momente des Einklangs mit der umgebenden Natur werden möglich. Die vielfältigen Sinneseindrücke, wie das Zwitschern der Vögel und der Geruch von Tannennadeln, und die mühelose und absichtslose Aufmerksamkeit beim Wandern regenerieren Konzentrations- und Leistungsfähigkeit, denn sie aktivieren das parasympathische Nervensystem, das für Beruhigung und Erholung zuständig ist, und bauen Kortisol, ein auf Dauer schädigendes Stresshormon, ab.

Das Rauschen eines Baches im Wald hat eine ähnliche Wirkung im präfrontalen Kortex wie Meditation. Ein Kalifornisches Forschungsteam zeigte Krebspatienten mit chronischen Schmerzen ein Video, in dem Ozeane, Wasserfälle und Bäche zu sehen und zu hören waren. In den anschließenden Messungen war der Pegel der Stresshormone Kortisol und Adrenalin um 20-30% gesenkt. (Psychologie Heute Compact, Heft 54, 2018, S. 37)
Die Deutsche Sporthochschule Köln hat eine Studie mit Brustkrebspatientinnen vorgenommen, die sie auf einer 6wöchigen Wanderung auf dem Jakobsweg begleitete. Alle Teilnehmenden berichteten subjektiv von einer Steigerung ihrer Lebensqualität und ihres Selbstbewusstseins. Objektiv messbar war die Senkung der Stressmarker im Blut, den sogenannten freien Radikalen, die für zahlreiche Erkrankungen verantwortlich gemacht werden. Schon bei einer Ausdauerbelastung ab 30 Minuten steigt der Serotoninspiegel im Gehirn. Dieser Gute-Laune-Botenstoff sorgt für Ausgeglichenheit, Ruhe und Optimismus.

Wir veranstalten alle zwei Jahre ein Trekking durch die marokkanische Sahara. Da gibt es natürlich weder Wald noch rauschendes Wasser. Aber zu den beeindruckendsten Erfahrungen für mich gehört, wie sehr das Gehen in der Wüste mir den Kopf frei machte. War es anfangs noch gut, den eigenen Gedanken nachhängen zu können, wurde es für mich mehr und mehr nur noch wichtig, in einen guten Laufrhythmus zu kommen. Schritt für Schritt, ohne die ganzen Nebengeräusche sich mit dem Gestern und Morgen beschäftigender Gedanken, ohne die Hintergrundgeräusche ständiger Wertungen, ohne die Nebengeräusche flüchtig wechselnder Emotionen – nur noch Gegenwart, gegenwärtig im Schritt für Schritt. Ich musste nichts mehr loslassen – Stille, Weite und das Gehen nahmen es mir ab.

Heilende Wasserkraft

Eine Studie der Medizinischen Paracelsus Privatuniversität Salzburg, durchgeführt im Nationalpark Hohe Tauern in Kärnten, belegt, dass Aufenthalte im Mikroklima eines Wasserfalls nachhaltig stressbedingte Belastungen abbauen. Dieses Mikroklima zeichnet sich durch eine hohe Konzentration negativer Ionen aus. Pro cm3 reiner Luft im Freien finden wir durchschnittlich zwischen 200 bis 500 negative Ionen, in Räumen nur noch 100 bis 200, zum Teil sogar noch darunter. Für unsere Gesundheit wären aber mindestens 400 bis 1000 und mehr negative Ionen pro cm3 optimal. In der Nähe eines Wasserfalls sind bis zu 70.000 negative Ionen pro cm3 messbar, am Meeresstrand bis zu 4.000 pro cm3 und im Nadelwald bis zu 3.000 pro cm3 Luft. Die meisten wissen selber, wie gut wir uns fühlen in einer Umgebung mit einer hohen Anzahl von negativen Ionen.

Fließen negative Ionen in den Körper, öffnen sich Kanäle in den Zellenwänden. Dadurch werden Toxine (Gifte) ausgeschieden, Wasserstoff in Nährstoffe absorbiert und neue gesunde Zellen entstehen. Durch die Erhöhung der Zahl an negativen Ionen wird auch der Gama-Globulin-Stand erhöht, was wiederum das Blut mit Proteinen und Immunstoffen anreichert. Die hohe Anzahl negativer Ionen aktiviert im Gehirn Alphawellen, die sich mit einer Frequenz zwischen 8 und 13,9 Hertz gleichmäßig über linke und rechte Hirnhälfte ausbreiten und einen beruhigenden Effekt erzeugen. Alphawellen verlangsamen den Herzschlag, senken den Blutdruck, entspannen die Muskulatur und verbessern die Blut- und Sauerstoffzufuhr für das Gehirn. Körper und Geist erholen sich.

Es sind also großartige Geschenke, die die Natur für unsere Regeneration bereithält. Grund genug, sie entsprechend zu nutzen, aber auch, um in Dankbarkeit achtsam für den Schutz und Erhalt der Natur einzutreten.

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