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Jeder Mensch hat seine persönlichen Grenzen. Manche davon setzt ihm die Natur (Körper, Konstitution, Begabung), andere setzen wir selbst, um unsere körperliche, seelische und moralische Integrität zu schützen. Manche Menschen stecken ihre Grenzen sehr eng, andere sind darin großzügig. Manchmal wäre es wichtig, die eigenen Grenzen zu erweitern und zu überschreiten, um neue und bereichernde Erfahrungen machen zu können. Andere Male wäre es wichtig, die Grenzen deutlich zu machen und zu verteidigen und klar und deutlich nein sagen zu können. Denn solange andere diese Grenzen respektieren, ist ja alles ok. Wenn aber andere Menschen unsere Grenzen überschreiten, spüren wir Irritation, Anspannung, Ärger oder Verunsicherung. Eigentlich müssten wir dem klaren Impuls folgen, die Grenzverletzer in die Schranken zu verweisen. Aber oft hält uns die Angst vor den Folgen zurück. Wir fürchten den Konflikt, wenn wir nein sagen.

Meine Grenzen

Die meisten unserer persönlichen Grenzen sind uns gar nicht bewusst. Sie entstehen durch unterschiedliche Erfahrungen zu ganz unterschiedlichen Zeiten und wir spüren sie eigentlich nur dann, wenn sie verletzt werden. Beantworten Sie sich daher einmal folgende Fragen:

– Was geht mir derzeit zu weit? – Wodurch fühle ich mich von anderen Menschen bedrängt oder überrumpelt? – Wem gegenüber fällt es mir besonders schwer, Grenzen zu setzen? – In welchen Situationen fühle ich mich hinterher schlecht, weil ich etwas getan habe, was ich eigentlich nicht wollte? – Was genau tue ich, wenn eine meiner Grenzen verletzt wird? Wie reagiere ich? – Was würde ich mir stattdessen wünschen? Womit ginge es mir besser?

Grenzen setzen

Nein sagen und persönliche Grenzen zu setzen und zu verteidigen, hat vor allem etwas mit Kommunikation zu tun. Wir müssen nämlich anderen klarmachen, dass es eine Grenze gibt und dass wir nicht wollen, dass diese überschritten wird. Es gilt daher anderen gegenüber

– zu formulieren, was man nicht will, – auszudrücken, wozu man nicht bereit ist, – abzulehnen, was man nicht tun will – und klar zu machen, was jemand anderes unterlassen soll.
Wem gegenüber möchte ich beruflich oder privat welche Grenzen setzen?
 

Achtung Gegenwehr!

Wenn wir anderen Grenzen setzen und nein sagen, werden diese versuchen, sie auszuhebeln. Dazu gibt es verschiedene erfolgversprechende Strategien:

– z.B. die Strategie „Schuldgefühle auslösen“. Das geht dann so: „Gute Kollegen würden ..“, eine gute Mutter ..“, „wenn Du mich wirklich lieben würdest …“. Je unsicherer wir in unserem Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein sind, desto mehr Wirkung hat diese Strategie. – eine gegenteilige Strategie ist die „Schmeichelei“, z.B. „Keiner kann das so gut wie Sie!“ Dabei wird unser Ego gekitzelt und unversehens machen wir Sachen, zu denen wir vorher nicht bereit waren. – eine weitere Strategie ist es, einfach „Behauptungen“ aufzustellen wie „das geht nicht anders“, „alle anderen machen das“. Je überzeugender einer das behauptet, desto stärker der empfundene Druck. – schließlich gibt es noch die Strategie der „Verbrüderung“: „Wir sind doch Freunde!“ Da bedarf es schon einer guten Portion Mut, um zu widerstehen.

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Isolationsfähigkeit

 Es macht also Sinn, sich schon vorher auf diese Gegenwehr einstellen! Wer seine eigenen Interessen wahrnehmen, sich behaupten und in einem solchen Fall abgrenzen will, braucht eine wichtige Fähigkeit: er muss Isolation aushalten können. D.h. er muss aushalten können, nicht von allen oder zumindest zeitweilig nicht gemocht zu werden. Denn ein Nein erzeugt auf der anderen Seite Enttäuschung und Frust. Mit Isolation wurden viele von uns schon in der Erziehung bedroht: „wenn Du so bist, mag ich Dich nicht!“ Auch die Gruppe der Gleichaltrigen konnte auf diese Weise individuelles Gebaren bestrafen. Und manches Büro oder Team ist noch ähnlich pubertär drauf. Zugehörigkeit ist für uns aus unserem evolutionären Erbe heraus wichtig. Denn außerhalb der Urhorde konnte niemand überleben. Deshalb fühlt sich unsere innere Gefahrenabwehr alarmiert, wenn Zugehörigkeit und Anerkennung auf dem Spiel stehen. Wer selbstbewusst sein und agieren will, muss deshalb üben, diese Spannung auszuhalten.

Das Nein begründen

Wer sein Nein begründet, hat mehr Chancen auf Akzeptanz. Aber Achtung! Begründen – nicht rechtfertigen! Das ist ein gewaltiger Unterschied. Denn wer begründet, bleibt auf Augenhöhe. Wer sich rechtfertigt, buhlt um Verständnis und gibt damit dem anderen Macht – die Macht, darüber zu entscheiden, ob das Nein ok ist oder nicht.

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